Frühe Neuzeit in Amras
(1564 – 1765)


1564/67
ließ Erzherzog Ferdinand II., ein Urenkel Kaiser Maximilians I., die mittelalterliche Burg Ambras zum Renaissanceschloß umbauen sowie 1570/71 den prächtigen „Spanischen Saal“ sowie um 1580/83 für seine berühmten Sammlungen die Museumsbauten des Unterschlosses errichten. Unvergessen ist auch Erzherzog Ferdinands erste Gemahlin, die Augsburger Bürgerstochter Philippine Welser (gest. 1580), der Ferdinand sein Schloß 1564 zum Geschenk gemacht hat.

1577
Erste Nennung des im Gewölbe unter dem Spanischen Saal adaptierten Amraser Zeughauses ( Arsenals ) für die Bewaffnung der Schützen des Landesverteidigungs-Aufgebotes des Gerichtes Amras.

1620
wurde in Egerdach, nahe der östlichen Ortsgrenze von Amras eine Heilquelle entdeckt und dort ein Badhaus mit eigener kleiner Kirche zum hl.Kreuz ( 1656 ) errichtet. Nach 1920 ist diese Quelle wieder versigt. Erhalten geblieben ist nur das dortige Kirchlein.

1677, 1712 und 1756
erfolgte in drei Phasen die Barockisierung des Inneren der Amraser Pfarrkirche, die 1756 auch ihren barocken Vorbau erhielt.

1765
wurde die Amraser Kirche zur Kuratie erhoben, womit der hier wirkende Seelsorger das Recht zur Spendung auch der Taufe verbunden war. Dementsprechend setzen mit dem Jahre 1766 die vom Amraser „Kuraten“ (Seelsorger ) zu führenden Matrikenbücher (Tauf-, Heirats- und Sterbebücher ) ein. Zuvor wurden diese Standesfälle allein am Sitz der Alt-Pfarre in Ampass protokolliert.