Am Seelensonntag, den 4. November 2018 fand die traditionelle Gedächtnisfeier am Tummelplatz in Amras statt, welche von Erhaltungs – und Betreuungsverein veranstaltet wurde. Diözesanbischof Hermann Glettler, der den Tummelplatz noch nicht kannte, war von dieser idyllischen Stätte des Gedenkens und von den vielen Menschen zur Feier gekommen waren, überrascht und angetan. Er leitete den religiösen Teil der Veranstaltung und hielt dabei eine eindrucksvolle Predigt. Viele Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, so auch die Landtagsabgeordnete Martina Nowara, der Innsbrucker Bürgermeister Georg Willi und seine beiden StellvertreterInnen Magª. Christine Oppitz – Plörer und Franz Xaver Gruber, der Vertreter des Traditionsforums Tirol Alt-GR. Franz Hitzl, die Vertreter des Österreichischen Bundesheeres, des Bundes der Tiroler Schützenkompanien, der Traditionsverbände und der Innsbrucker Jägerschaft, waren als Festgäste gekommen. Angetreten waren die Musikkapelle und die Schützenkompanie von Amras, die Kompanie Sizar Anpezo Hayden aus Cortina d`Ampezzo, sowie die Fahnenabordnungen der Freiwilligen Feuerwehr Amras, des Trachtenvereins „Die Amraser“, des Schützenbataillons Innsbruck, der Traditionsverbände und des Tiroler Mittelschülerverbandes. Bei der Kaiserschützenkapelle hatte, wie alle Jahre, eine starke Abordnung der Schützenkompanie Wilten Aufstellung genommen. Das Gesamtkommando führte der Hauptmann der Schützenkompanie Amras Alexander Stampfer. Nach den Gebeten und dem Umgang mit der Segnung der Gedenkstätten wurden am neu errichteten Landesgedenkkreuz des Bundes der Tiroler Schützenkompanien, welches zwei Tage vorher im Rahmen der Denktage 1918/2018 der Europaregion Tirol Südtirol Trentino am Platz vor dem Landestheater gesegnet worden war, am Grab des unbekannten Soldaten sowie am so genannten Ampezzanerkreuz Kränze niedergelegt; die Kompanie Sizar Anpezo Hayden und die Schützenkompanie Amras schossen Ehrensalven ab. Der Landeskommandant des Bundes der Tiroler Schützenkompanien Major Prof. Mag. Fritz Tiefenthaler, der in Begleitung seines Vorgängers Major HR. Dr. Otto Sarnthein und seinem Stellvertreter Major Christian Meischl gekommen war, erklärte, wie es zur Errichtung des Landesgedenkkreuzes gekommen war. Im Jahr 2015 waren es hundert Jahre her, dass der bisherige Verbündete Italien plötzlich den Krieg erklärte und die Tiroler Schützen in höchster Not die entblößte Berggrenze im Süden – der Großteil der regulären Truppen waren im Osten gebunden – verteidigen mussten. Damals wurden an siebzig markanten Punkten der ehemaligen, 600 km langen Südfront, von den Schützenkompanien des historischen Tirol Gedenkkreuze errichtet. Zum Andenken an den Abschluss des 1. Weltkrieges, der so vielen Millionen unschuldiger Menschen das Leben gekostet hat, wurde nun eine große Ausfertigung dieser Kreuze geweiht und am Tummelplatz, als würdiger Stätte des Gedenkens, aufgestellt. Als Vertreterin des Landes Tirol hielt die Landtagsabgeordnete Martina Nowara eine ausgezeichnete und tiefgründige Rede. Abschließend wurde Vizebürgermeisterin Christine Oppitz – Plörer und Vizebürgermeister Franz Xaver Gruber vom Vorstand des Erhaltungs- und Betreuungsvereins Tummelplatz unter Obmann Hans Zimmermann als Dank für ihre Verdienste um diese Gedächtnisstätte das Ehrenzeichen des Vereins mit Urkunde überreicht. Ein Choral der Musikkapelle Amras beendete die würdige Feier.

Fotos: Hans Gregoritsch