Johanna Happ, die Gattin des verewigten Ferdinand Happ, ehemaliger Gastwirt „Zum Kapeller“, schenkte der Schützenkompanie Amras den Säbel eines Vorfahren ihres Mannes mit der Gravur „Ignatz Happ“ auf der Klinge.

Anhand der Chronik der Schützenkompanie Amras konnte festgestellt werden, dass Ignaz Happ, Gastwirt „Zum Kapeller“ von 1840 bis zu seinem Tod am 17. April 1858 Hauptmann der Amraser Schützen war.
Die Zeit der Hauptmannschaft von Ignaz Happ war eine sehr ereignisreiche, wo die Schützenkompagnie Amras mehrfach zum Einsatz kam. Grund genug, sich damit zu beschäftigen.
Am 22. Juli 1840 starb Hauptmann Franz Kapeller; zu seinem Nachfolger wurde Ignaz Happ gewählt. In diesem Jahr wurde in der Amraser Fraktion Pradl eine eigene Schützenkompanie gegründet.
Nachdem nach der Rückkehr der Gefürsteten Grafschaft Tirol zum Haus Österreich, die von den Bayern aufgelösten Niedergerichte (darunter auch das Probsteigericht Amras) nicht mehr eingerichtet wurden, unterstand die Schützenkompanie Amras nun unmittelbar dem  Landgericht Sonnenburg, welches seinen Sitz im ehemaligen Hofgerichts- und Leuthaus neben dem Stift Wilten seinen Sitz hatte.
Die öffentlichen Einsätze der Schützenkompanien, als wichtigster Teil der Landesverteidigung, sind sehr gut und viel ausführlicher als in der Folge dargestellt ist, dokumentiert. Es fällt auf, dass die Berichte über die offiziellen Auftritte der Schützenkompagnien ab 1868, dem Jahr der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht, fast zur Gänze abbrechen. Diese Aufgaben wurden dann offensichtlich vom Militär wahrgenommen.
Am 25. April 1848 wurde aus den Kompagnien des Landgerichtes eine Sonnenburger Kompagnie zusammengestellt, die 171 Mann stark war, und am 29. April zu Fuß über den Brenner an die italienische Grenze, nach Judikarien zum Kampfeinsatz marschierte. Zum Hauptmann wurde Landrat von Mörl gewählt.
Im Mai 1848 flüchtete die kaiserliche Familie mit Kaiser Ferdinand I. und seiner Gemahlin Maria Anna vor der in Wien ausgebrochenen Revolution nach Innsbruck und bezog in der Hofburg Quartier. Vom 23. Mai an bis zur Abreise am 8. August bezogen der Reihe nach verschiedene Schützenkompagnien, darunter auch mehrmals die Schützenkompagnie Amras, die Burgwache. 
Wegen der Anwesenheit der kaiserlichen Familie wurde das Fronleichnamsfest in Innsbruck am 22. Juni, besonders feierlich begangen. So waren neben den fünf Kompagnien der Nationalgarde von Innsbruck und den Stadtschützenkompagnien auch die Schützenkompagnien von Wilten, Amras, Pradl und Hötting ausgerückt. 
Am 7. Juli kehren die Sonnenburger Schützen von Südtirol wieder heim, wo ihnen ein feierlicher Empfang bereitet wird. Sie brachten eine erbeutete piemontesische Fahne, welche sie bei dem Gefecht bei Caffaro erbeutet hatten mit.
Dienstag, 8. August: Abreise des Hofes nach Wien – Schönbrunn um 8.30 Uhr früh. Von der Hofburg an wurde Spalier gebildet; unter anderen auch von den Bauernkompagnien von Amras und Pradl.
Kampfeinsatz der zweiten Sonnenburger Schützenkompagnie unter Hauptmann Mayr von 12. August bis 31. Oktober in Südtirol.
Zum Begräbnis des heldenhaften Verteidigers der Festung Scharnitz von 1805 Theresien-Ordensritter Feldmarschall-Leutnant Robert Freiherr von Swienbune am 22. Jänner 1849 rückte unter vielen anderen auch die Schützenkompagnie Amras aus.
Am Dienstag, dem 29. Mai 1849 kam der resignierte Kaiser Ferdinand I. und seine Gattin Maria Anna, von Prag kommend, in Innsbruck an. Viele Schützenkompagnien unter anderen auch jene von Amras bildeten von der Kettenbrücke bis zur Hofburg ein Spalier für die kaiserlichen Hoheiten.
Wiederum fand in Innsbruck am 7. Juni eine feierliche Fronleichnamsprozession statt.
Die Wiltener und die Amraser Schützenkompagnie kamen erst zur Defilierung, weil in Wilten und in Amras ebenfalls Fronleichnamsprozessionen stattfanden. Letztere marschierte mit ihrer Musikbanda auf. Dem Hauptmann der Wiltener Schützen von Mörl wurde für seine Verdienste als Kommandant der Sonnenburger Schützenkompanie bei den Kämpfen in Südtirol das Ritterkreuz des Leopoldordens verliehen.
Am Donnerstag, dem 26. Juli wurde auf Schloss Ambras zum Namenstag der Kaiserin Maria Anna ein Theaterstück aufgeführt. Zum Empfang der kaiserlichen Majestäten erschienen die Schützen von Wilten, Amras, Pradl, Mutters und Natters mit Fahnen und klingendem Spiel im Schlosshof. Es wird noch angeführt, dass nach dem Theater die Musikbanden von Wilten und Amras aufspielten.
Nach fast viermonatigem Aufenthalt in Innsbruck reiste Kaiser Ferdinand I. mit seinem Gefolge nach Prag, zu seinem jetzt ständigen Wohnsitz, ab. Wieder wurde von der Hofburg bis zur Kettenbrücke ein Spalier gebildet, an dem auch die Amraser Schützen beteiligt waren. Durch das Spalier marschierten der kaiserlichen Reisegesellschaft folgend unter dem Spiel der Musikbanden von Amras, Pradl und Hötting das Militär, die Stadtschützenkompagnien und die Nationalgarden.
Am 4. Oktober, zum Namenstag von Kaiser Franz Joseph I., wurden die 1848 ausgerückten Landesverteidiger der Stadtschützenkompagnien und der Kompagnien des Landgerichtes Sonnenburg mit silbernen Denkmünzen am weißgrünen Band ausgezeichnet.
Am Sonntag, dem 7. Juli 1850 fand zum 200-jährigen Jubiläum der Übertragung des Gnadenbildes Mariahilf von der Hofburg in die St. Jakobs-Pfarrkirche eine große Prozession statt, welche vom Weihbischof von Brixen Georg Prünster angeführt wurde. Neben den Innsbrucker Kompagnien erschienen auch viele Kompagnien aus der Umgebung von Innsbruck, darunter auch die Schützenkompagnie Amras, zum Großteil mit ihren Fahnen und ihren Musikkapellen.
Am 9. Jänner 1853 starb Hauptmann Ignaz Fuchs. Das Begräbnis des Landesverteidigers von 1805 und 1809 fand in Anwesenheit seiner Schützenkompagnie in Amras statt.
Am 26. September 1855 wurde der zum Statthalter von Tirol ernannte Erzherzog Karl Ludwig, Bruder von Kaiser Franz Joseph I., feierlich mit allen militärischen Ehren in Innsbruck empfangen. Die Schützenkompagnien der Umgebung von Innsbruck, darunter auch die Schützenkompanie Amras, standen von der Kettenbrücke entlang des langen Weges durch die ganze Stadt Spalier. Der Fürsterzbischof von Salzburg zelebrierte in der Pfarrkirche St. Jakob das Hochamt. Hernach war eine Defilierung aller ausgerückten Einheiten vor der Hofburg.
Am Sonntag, dem 30. September fand zu Ehren des Statthalters Erzherzog Karl Ludwig am Landeshauptschießstand in Mariahilf ein Festschießen statt. Vorher war ein großer Festzug mit Militär, Schützen und Garden - über 3000 Teilnehmer- darunter 19 Musikbanden, Schwegler und Tambours, durch die ganze Stadt. Nachmittags waren die Freischießen; für das Militär am Bergisel und für die Standschützen am Sonnenburger Gerichtsschießstand beim Neuhauswirt in Wilten.
Am 25. November 1855 erfolgte in der Kuratiekirche Amras die Weihe der Fahne der Amraser Schützenkompagnie durch den Abt von Wilten Johannes Freninger. Fahnenpatin war die Gemahlin des Innsbrucker Handelsmannes Baader. Gräfin Maria von Trapp spendierte zur neuen Fahne ein Fahnenband.
Am 24. Mai 1856 bezog Erzherzog Karl Ludwig das Schloss Ambras als Sommerresidenz. Die Schützenkompanie von Amras paradierte im Schlosshof mit Fahne und klingendem Spiel.
Hauptmann Ignaz Happ starb am 17. April 1858. Seine Schützenkompanie Amras gab ihm das letzte Geleit.
Zum Nachfolger als Hauptmann wurde Mathias Sokopf, Bauer in Amras, gewählt; er führte die Kompanie bis 1867.

Die Amraser Schützen danken Frau Johanna Happ für die Schenkung des Säbels des ehemaligen Hauptmannes. Er ist für sie von hohem ideellem Wert und sie werden ihn stets in Ehren halten.

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