Auf dem, idyllisch im Wald, oberhalb von Amras gelegenen Tummelplatz wurden zwischen 1797 und 1856 Soldaten und einzelne Krankenbetreuerinnen, welche im Lazarett im nahen Schloss Ambras verstorben sind, beigesetzt; darunter auch Gefallene von der Erhebung des Landes im Jahr 1809. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts, besonders während und nach dem 1. und 2. Weltkrieg, entstanden hier über tausend Gedenkkreuze und Denkmäler an die in weiter Ferne verstorbenen Angehörigen und gemahnen an die Sinnlosigkeit der grausamen Kriege.
Jedes Jahr veranstaltet am Seelensonntag der Betreuungs- und Verwaltungsverein Tummelplatz eine würdige Gedenkfeier, an der, neben den Abordnungen der Traditionsvereine und den öffentlichen Vertretern des Landes, sehr viele Menschen, welche sich dieser Gedenkstätte verbunden wissen, teilnehmen. Seit Jahrzehnten stellen die Schützenkompanie und die Musikkapelle Amras die Ehrenformation; Kommandierender ist immer der jeweilige Kompaniehauptmann.
Die heurige, ausgezeichnet vom Betreuungsverein organisierte Feier fand in der gewohnten Weise, mit dem religiösen Teil, der Kranzniederlegung, der Ehrensalve und dem Zapfenstreich statt. Die Leitung der religiösen Feier lag bei Pfarrer Maximilian Thaler, welcher auch die ausgezeichnete Predigt hielt. Das Kommando führte Schützenhauptmann Alexander Stampfer. Es war die erste Tummelplatzfeier ohne den, im Dezember des Vorjahres plötzlich verstorbenen, tüchtigen und beliebten Obmann des Tummelplatzvereins Hans Zimmermann. Allen, welche ihn kannten und schätzten, wird er unvergessen bleiben!
Werner Erhart
Fotos: Herbert Edenhauser