Bundesversammlung. 70 Jahre Bund der Tiroler Schützenkompanien
Das Fest hätte bereits voriges Jahr stattfinden sollen und erst jetzt ist es, aus den bekannten Gründen, nach viermaligem Anlauf gelungen, am Samstag, den 3. Juli 2021 gelungen, das Jubiläum „70 Jahre Bund der Tiroler Schützenkompanien“ zu begehen.
1950 ist es mehreren aufrechten Schützenoffizieren gelungen, die, nach dem Krieg zerstreuten, Kompanien zu einen und unter dem Kommando des legendären Landeskommandanten HR Dr. Josef Schumacher den Bund der Tiroler Schützenkompanien zu gründen. Die Billigung und Förderung durch den französischen Hochkommissar von Österreich General Emile Bétouard kam diesem Vorhaben entgegen. In diesen 70 Jahren hat sich das Tiroler Schützenwesen weiter entwickelt. Die Trachtenschützen sehen sich nicht nur als „Garde“ zur optischen Aufwertung öffentlicher Anlässe und kirchlicher Feste, sondern wirken aus Überzeugung zu ihren Werten, Treue zum christlichen Glauben, Einsatz für die Heimat sowie Bewahrung der Tradition und Pflege der Kameradschaft. Sie haben sich im Laufe der Jahre durch viele Projekte sozialer und denkmalschützerischer Natur hervorgetan. Besonders durch die Pflege der Gemeinschaft und die gegenseitige Unterstützung sind sie ein wichtiger sozialpolitischer Faktor.
Zusätzlich zu den Idealen der Schützen, welche an die Präambel der Tiroler Landesverfassung angelehnt sind, haben sie vor wenigen Jahren im Zuge eines tiefgreifenden Nachdenkprozesses elf Leitmotive fixiert, welche das Tor zu einer moderne Entwicklung des Schützenwesens geöffnet haben.
Nun zur Bundesversammlung, welche im Innsbrucker Kongresshaus stattfand: Es war ein ausgezeichnet organisiertes Fest, welches in seiner Stimmigkeit kaum zu überbieten ist. Eingangs war zur Abdeckung der vereinsrechtlichen Formalitäten die kurze formelle Sitzung.
Nach dem Einzug der Fahnen und Standarten der 235 Tiroler Kompanien, der Regimenter und Bataillone, fand in der Dogana die Hl. Messe statt, welche der Landeskurat Pfarrer Martin Ferner, mit Assistenz von Pater Christian Marte SJ zelebrierte. Die Messe wurde von der Musikkapelle Inzing, zum Teil mit Sologesang, wunderschön gestaltet.
Es folgte der Festakt, bei dem, neben der hervorragenden und berührenden Festansprache des Landeskommandanten Major Thomas Saurer, die Filme „70 Jahre Bund der Tiroler Schützenkompanien“ und „Die Herz-Jesu-Gelöbniserneuerung 2021“ vorgeführt wurden.
Die Begrüßung der Ehrengäste, darunter Verteidigungsministerin Klaudia Tanner und Landeshauptmann Günther Platter, erfolgte durch eine Jungschützenmarketenderin und einen Jungschützen, was eine besonders reizende Idee war. Der Kapellmeister Musikkapelle Inzing Franz Eller hat einen „Tiroler Schützenmarsch“ komponiert, dessen Noten er dem Landeskommandanten überreichte, worauf die Uraufführung folgte.
Es wurden mehrere Auszeichnungen vergeben, von denen hier einige angeführt werden:
Der bisherige Landeskommandant Major Fritz Tiefenthaler wurde zum Ehren-Landeskommandanten ernannt. Die, sparsam vergebene, Goldene Verdienstmedaille wurde dem Hauptmann der Schützenkompanie Allerheiligen Oberst des Bundesheeres Josef Pargger und dem Bundesstandartenträger Michael Zagraischek, der schon seit vielen Jahren, unzählige Male mit dem Feldzeichen des Bundes, ausrückt, verliehen. Mit dem Ehrenkranz des Bundes wurde der Rektor des Jesuitenkollegs Innsbruck und Kirchenrektor der Jesuitenkirche Innsbruck P. Christian Marte SJ ausgezeichnet. Die Tiroler Schützen betrachten die Innsbrucker Jesuitenkirche als „ihre“ Kirche und Pater Marte ist ein großer Förderer des Schützenwesens. Hans Gregoritsch von der SK Pradl wurde, zu unserer großen Freude, die Silberne Verdienstmedaille zuerkannt. Er ist im Bataillon Innsbruck Internet- und INTRAnet Beaufragter und macht von den offiziellen Schützenanlässen seit vielen Jahren hervorragende Fotos, von denen auch die Schützenkompanie Amras immer wieder profitiert. Wir gratulieren allen Ausgezeichneten!
Auf den Festakt erfolgte die Aufstellung am Rennweg und der Landesübliche Empfang mit der Schützenkompanie Inzing als Ehrenkompanie. Das Kommando führte der Viertelkommandant des Viertels Tirol Mitte Major Andreas Raass. Nach der Kranzniederlegung am Grabe Andreas Hofers in der Hofkirche folgte der Festumzug um die Altstadt mit der Defilierung beim Kongresshaus.
Eine gelungene Veranstaltung, welche eine weitere positive Entwicklung des Tiroler Schützenwesens erwarten lässt!
Fotos: Hans Gregoritsch ausgenommen die Fotos 176a bis 176e sind von Sedlak/meisterfotograf
Übergabe des Vorsitzes der Landeshauptleute-Konferenz
Am Donnerstag, den 1. Juli 2021 fand im großartigen Ambiente des Schloß Ambras die Übergabe des Vorsitzes der Landeshauptleute-Konferenz vom Steirischen Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer an den Tiroler Amtskollegen LH. Günther Platter statt.
Wie es guter Tiroler Brauch ist, im Rahmen eines Landesüblichen Empfanges, zu dessen Durchführung die Schützenkompanie und die Musikkapelle von Amras vom Land Tirol gebeten wurden.
Aus der Sicht der Ausführenden ist diese Ausrückung doppelt bemerkenswert; einerseits weil die Amraser Korporationen immer wieder vom Land für derartige ehrenvollen Aufgaben herangezogen werden, andererseits, dass deren Mitglieder mit großer Begeisterung, mitten unter der Woche, in beachtlicher Anzahl ihrer freiwilligen Aufgabe nachkamen. Mussten sich doch die Meisten, die noch im aktiven Erwerbsleben stehen, zu diesem Anlass Urlaub nehmen. Die Veranstaltung auf heimischem Boden war selbstverständlich ein zusätzlicher Ansporn.
Außer der Amraser Schützenkompanie und der Musikkapelle waren die Bundesstandarte und die Abordungen der übrigen Traditionsverbände angetreten. Das Gesamtkommando führte der Landeskommandant-Stellverteter Major Gerhard Biller. Die, von Hauptmann Alexander Stampfer kommandierte, Ehrensalve war so gut, dass sie selbst den auf Schloss Ambras beheimateten Pfauen, Begeisterungsschreie entlockten. Auch der, wie immer ausgezeichnete, Auftritt der Musikkapelle Amras konnte jeden traditionsbewussten Teilnehmer nur begeistern. Auch Landeshauptmann Schützenhöfer, dem das Tiroler Zeremoniell bisher fremd war, zeigte sich davon sehr beeindruckt.
Während sich die Festgäste in den Spanischen Saal zum offiziellen Übergabeakt zurückzogen, begaben sich jene Schützen und Musikanten, welche nicht sogleich ihren sonstigen Verpflichtungen nachgehen mussten, zu Speis und Trank ins Hotel Charlotte in Amras.
Bildnachweis: Land Tirol/Berger
Erneuerung des Herz-Jesu-Gelöbnisses und Angelobung bei den Amraser Schützen
Endlich! Nach vielen Monaten war es, nachdem die Corona-Regeln gelockert wurden, am Samstag, den 12. Juni 2021 erstmals wieder möglich als Kompanie aufzutreten.
Der Anlass war, nachdem es letztes Jahr ausgefallen war, die Erneuerung des Herz-Gelöbnisses in der Innsbrucker Jesuitenkirche. Bereits zum 53. Mal hatte die Schützenkompanie Amras dort, fast immer gemeinsam mit der Musikkapelle Amras, die Aufgabe übernommen, als Ehrenkompanie auszurücken.
Die Landesfeier hatte bereits am Freitag in Stams stattgefunden; die Feier am Samstag war die „Herz-Jesu-Schützenmesse“, zelebriert von Schützen-Landeskurat Pfarrer Martin Ferner, unter Beteiligung der Bundesleitung, der Schützenabordnungen aller Viertel, Regimente, Bezirke, Bataillone und Talschaften des Bundeslandes Tirol sowie der übrigen Traditionsverbände.
Die Gesamtleitung hatte Landeskommandant Major Thomas Saurer.
Den Auftakt bildete ein Landesüblicher Empfang am Platz vor dem Landestheater, wobei die Meldung an Landesrat Johannes Tratter erfolgte. Nach dem Abfeuern der Ehrensalve durch die Schützenkompanie Amras und der Landeshymne erfolgte der Abmarsch zur Hl. Messe in die Jesuitenkirche, wo die Musikkapelle Amras die musikalische Gestaltung übernommen hatte.
Nach dem Festgottesdienst marschierten die Teilnehmer zurück zum Landestheater, wo sich die Abordnungen auflösten.
Wie schon berichtet wurde, hätten drei unserer Jungschützen, welche das vorgeschriebene Alter erreicht haben, bereits voriges Jahr beim Schützenjahrtag angelobt werden sollen.
Im Anschluss an den Herz-Jesu-Gottesdienst bot sich eine günstige Gelegenheit, diese Zeremonie nachzuholen. So ließ Hauptmann Alexander Stampfer die Amraser Kompanie und die Musikkapelle am Landestheaterplatz antreten. Die Bundes- und die Bataillonsstandarte waren ebenfalls angetreten. Der Landeskommandant Major Thomas Saurer nahm persönlich das Schützengelöbnis von Markus Plattner, Fabio Probst und Maximilian Stampfer entgegen und der Hauptmann überreichte den nunmehr Angelobten ihre Gewehre.
Ebenfalls bereits im Vorjahr feierten unsere Schützenkameraden Ehrenhauptmann Major Josef Haidegger und Zugsführer Günther Hausenbichler die Vollendung ihres 75. Lebensjahres. Da bisher die übliche Gratulation vor der Kompanie nicht stattfinden konnte, wurde ihnen eine Ehrensalve dargebracht.
Die Übergabe von Blumensträußen an die Mütter der frisch angelobten Schützen war eine sehr nette Geste, welche allgemeine Anklang gefunden hat. Nach einem Schnapsl für die Geehrten erfolgte die Abmeldung.
Die Amraser begaben sich dann zum traditionellen Grillfest im Garten des Hotels Charlotte in Amras.
Fotos: Schützenkompanie, Hans Gregoritsch
Geburtstage bei der Schützenkompanie Amras
Auch wenn sich wegen der Corona-Pandemie bei den Schützen so wie bei allen anderen Amraser Vereinen so gut wie nichts rührt, werden wir trotzdem älter. Einige Schützenkameraden hatten in der letzten Zeit „halbrunde“ Geburtstage.
Hans Schiener – 75 Jahre
Unser Zugsführer Hans Schiener, der schon seit 1962 Mitglied der Schützenkompanie Amras ist, feierte am 27. Jänner 2021 die Vollendung seines 75. Lebensjahres. Er ist ein verlässlicher und
treuer Schützenkamerad. Seine Geschwister und seine Kinder waren oder sind, wie sein
unvergessener Vater Oberleutnant Hans Schiener, ebenfalls Mitglieder der Kompanie.
Foto: Werner Erhart
Gottfried Schapfl – 65 Jahre
Gottfried Schapfl, „Naz“, einer der letzten Vollerwerbsbauern von Amras, gehört seit 1973 der Schüt-zenkompanie an. Er war von Anfang an und ist noch immer eine wichtige Stütze der
Gemeinschaft. Viele Jahre war Gottfried als Fähnrich und Fahnenträger unzählige Male im Jahr im Einsatz und ist nun seit 2019 Leutnant der Kompanie. Am 29. März 2021 vollendete er sein 65. Le-bensjahr.
Foto: Theresa Schapfl
Franz Mayr – 55 Jahre
Franz Mayr, „Stecher“, Zimmermann, Zugsführer und viele Jahre Fahnenträger, ist ebenfalls
Vollerwerbsbauer; er wird am 24. Mai 2021 55 Jahre alt. Schon seit 1976 ist er bei der Kompanie.
Die ganze Familie ist seit langer Zeit der Schützenkompanie eng verbunden. Den Vorplatz des
neuen, schönen Stecherhofes stellt er immer wieder dankenswerterweise den Amrasern für Feste und Feldmessen zur Verfügung
Foto: Werner Erhart
Erich Scherkl – 65 Jahre
Am Sonntag, den 13. Juni 2021 war es beim Zugsführer Erich Scherkl, der seit 1975 der Kompanie Amras angehört, so weit. Er, der viele Jahre als Zeugwart diente, konnte die Vollendung seines 65. Lebensjahres feiern.
Foto: Werner Erhart
Wir danken unseren Schützenkameraden für ihre Treue sowie für den jahrzehntelangen Einsatz und gratulieren ihnen herzlich zum Geburtstag!
Jungschützen im Einsatz
Wenn schon wegen der Gesundheitsvorschriften eine Schützenveranstaltung nach der anderen abgesagt werden muss, so genießen zumindest unsere Jungschützen ein reiches Programm.
Am Sonntag, den 20. September 2020 waren unsere Jungschützen mit ihrem Betreuer Philipp Mitterer und mit Matteo Jarolin, dem die Jungschützen ebenfalls ein großes Anliegen sind, im Riesenrundgemälde am Bergisel und anschließend im Kaiserjägermuseum, wo auch die aktuelle Dokumentation über die k.u.k. Marine großes Interesse fand.
Auch dem Andreas-Hofer-Denkmal wurde ein Besuch abgestattet.
Als Kontrastprogramm ging es dann von der Geschichte Österreichs und Tirols zum Spiel in die 3 D Minigolf-Anlage in der Rossau, wo das Minigolf durch Lichteffekte und 3 D – Optik attraktiver gemacht wurde. Mit viel Einsatz wurde hier gespielt, um sich dann anschließend im angeschlossenen Restaurant B 1 mit Burgern, Pommes und anderen kulinarischen Genüssen zu laben.
Unsere Jungschützen hatten viel Spass mit dem gemischten Programm. Danke dem Betreuerteam!
Fotos: Schützenkompanie Amras
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