Seit 2000 Jahren sind Caspar, Melchior und Balthasar unterwegs - immer am Puls der Zeit. Aus der Geschichte des Christentums sind die Heiligen Drei Könige nicht wegzudenken. Sie bringen den Menschen Segenswünsche, die frohe Botschaft von der Geburt Christi, und sammeln für Menschen in der "Dritten Welt".

Die drei Weisen aus dem Morgenland ...
... waren wahrscheinlich Sterndeuter am Hof in Mesopotamien. Ihren astronomischen Berechnungen nach erwarteten sie ein Heilsereignis mit Bedeutung für alle Völker der Erde. Daher folgten sie dem Stern bis zu dem Stall, in dem Jesus geboren wurde. In frühen Darstellungen wurden zwei bis zehn "Magier aus dem Osten" abgebildet. Der Kirchenvater Origines sprach dann ein Machtwort: Es waren drei Gaben, also auch drei Überbringer. Caspar ("Schatzmeister"), Melchior ("Mein König ist Licht") und Balthasar („Schütze sein Leben") wurden erst im 5. Jhdt. durch die Überlieferung zu den "Heiligen Drei Königen". Jeder von ihnen stand für einen der damals bekannten Erdteile (Afrika, Asien und Europa) bzw. für das Jünglings-, Mannes- und Greisenalter. Der Überlieferung nach ist Caspar der schwarze, Balthasar der gelbe und Melchior der weiße König.

Gold, Weihrauch und Myrrhe
Die Gaben der Heiligen Drei zählten damals zu den kostbarsten Handelsgütern. Weihrauch und Myrrhe sind wohlriechende Harze, die ausschließlich in den Bergregionen Südarabiens, Somalias und Abessiniens gewonnen wurden (und Grundlage für den sagenhaften Reichtum der dort lebenden Minäer und Sabäer waren). Weihrauch und Myrrhe wurden seit dem fünften Jahrtausend im Orient bei kultischen Handlungen verwendet, der aufsteigende Rauch symbolisierte die Gebete zu den Göttern.

Der Segen
20 C+M+B 09 schreiben die Sternsinger mit geweihter Kreide an die Tür. Es bedeutet "Christus mansionem benedicat", übersetzt "Christus segnet dieses Haus". Die drei Kreuze stehen für die Dreifaltigkeit. Früher galt der Dreikönigssegen als Schutz gegen "Zauberey", geweihtes Dreikönigswasser wurde gegen Krankheiten verabreicht und auf die Felder gesprengt.

Sternsingen: eine gerechtere Welt vor Augen
Die drei Weisen fragen nicht nach der Herkunft und dem Stand der Familie, die sie da im Stall vorfinden. Sie treten dem Kind mit Respekt gegenüber und heißen es bedingungslos willkommen. Um uns daran zu erinnern, jedem Menschen mit Respekt zu begegnen und Solidarität zu üben mit jenen, die Not leiden, sind am Anfang des Jahres immer 90.000 Kinder und Jugendliche als Sternsingerinnen und Sternsinger in ganz Österreich unterwegs - für eine gerechte Welt in Nord und Süd. Von Tür zu Tür unterwegs, bringen die SternsingerInnen der Katholischen Jungschar die weihnachtliche Frohbotschaft: Christus ist Mensch geworden, für uns alle – ganz egal welcher Hautfarbe, ob arm oder reich, Mann oder Frau.

Sternsingen ist..
… lebendiges Brauchtum, das die Verkündung der Weihnachtsbotschaft mit konkretem Engagement für Menschen in der „Dritten Welt“ verbindet. Getragen wird diese „Hilfe zur Selbsthilfe“ von über 85.000 Kindern, die mit ihrem Einsatz Österreichs größte „Dritte-Welt“-Aktion erst möglich machen. Die Dreikönigsaktion versucht, auf bestehendes Unrecht aufmerksam zu machen und Anwalt derer zu sein, deren Stimme nicht gehört wird. Das Sternsingen stellt eine Chance für den Süden dar, die Spenden bedeuten jedes Jahr für über eine Million Menschen eine Verbesserung ihrer Situation und Hoffnung auf eine bessere Zukunft.

Die Spenden, die beim Sternsingen gesammelt werden, unterstützen Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika. Jedes Jahr wird in rund 500 Hilfsprojekten über einer Million Menschen geholfen. Bei den gemeinsamen Projekten mit unseren Partnerorganisationen im Süden unserer Welt gehen wir davon aus, dass Menschen ihre Probleme selbst lösen können, hierbei jedoch unsere Unterstützung brauchen.

So auch in Uganda. In weiten Teilen des Landes herrscht ein Mangel an Nahrungsmitteln. Dort helfen Sternsinger-Spenden mit, die Ernte so zu verbessern, dass die Familien genug zu essen haben. Rund eine Million Kinder in Uganda haben ihre Eltern durch AIDS verloren. Zudem können zahlreiche Mädchen und Buben aufgrund der erschreckenden Armut nicht bei ihren Familien aufwachsen. Viele von ihnen haben kein zu Hause und leben auf der Straße. Sie brauchen ausreichend zu essen, medizinische Versorgung und die Chance, in die Schule zu gehen: Mit den Sternsinger-Spenden starten Straßenkinder in ein besseres Leben!

Ich möchte mich bei den 28 Kindern und 16 Begleitern, die sich in ihrer Freizeit an dieser Aktion beteiligt haben ganz herzlich bedanken. Durch euer Engagement im Vorfeld und konkret an den 3 Tagen, in denen die Sternsingergruppen unterwegs waren, konnten in diesem Jahr im Amraser Pfarrgebiet mehr als 7.300,- Euro ersungen werden, was eine beachtenswerte Leistung von jedem Einzelnen ist!

Ein herzliches Dankeschön geht natürlich auch an die 19 Jausenstationen, bei welchen die Kinder und Begleiter in einer Pause etwas essen und trinken und sich wieder aufwärmen konnten, sowie an alle, die die Sternsinger so freundlich aufgenommen haben und mit ihrer Spende die Dreikönigsaktion unterstützt haben. Vielen Dank auch an Pfarrer Patrick für die alljährliche Einladung zur Jause ins Widum und an Familie Sulzenbacher für die Verköstigung nach der Sternsingermesse.

Die DKA 2009 konnte wieder sehr erfolgreich abgeschlossen werden, worüber wir uns sehr freuen. Die folgenden Fotos zeigen alle Gruppen, die im Laufe der 3 Tage in Amras unterwegs waren, sowie einige Eindrücke von der Sternsingeraktion im Gesamten. Alle Fotos können jederzeit in den Gruppenstunden oder direkt bei Susanne Maier (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) bestellt werden.


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