Die Amraser Trinkwasserversorgung
Die ehemals selbständige Gemeinde Amras verfügte trotz zahlreicher Verbesserungsmaßnahmen bis 1931 über eine nur unzureichende Trinkwasserversorgung. Der Bevölkerungszuwachs in Amras in den 1920-er Jahren und die Entwässerung der versumpften Aldranser Wiesen führte in den Sommermonaten zu einem Wassermangel, sodaß die Trinkwasserversorgung als auch der Brandschutz für die Gemeinde Amras massiv beeinträchtig war. Bei der Suche nach weiteren, qualitativ besseren Quellen wurde man im Amraser Hochwald fündig.
Die östlichste auf der noch heute im Eigentum der Agrargemeinschaft Amraser Hochwald stehenen Waldparzelle 1583 in K.G. Aldrans entspringenden Schreierbachquellen, erschien hinsichtlich der Ergiebigkeit, als auch einer konstanten Wasserversorgung für die Ableitung am besten geeignet zu sein. Für die Fassung war die aufwendige Errichtung eines Sickerstollens und einer Brunnenstube auf der in 1.420 m Seehöhe nordöstlich der Aldranser Alm gelegenen Waldparzelle erforderlich, für die Ableitung musste eine Gussrohrleitung bis zur ehemaligen Mühltalquellfassung der Gemeinde Amras händisch verlegt werden. Die heute noch bestehende Trinkwasserversorgungsanlage „Schreierbachquellen“ konnte am 3.September 1931 fertiggestellt werden, die offizielle Einweihung erfolgte am 11.Oktober 1931 mit einem Festakt am Stecherplatz.
Die gesamte Wasserversorgungsanlage wurde in den letzten Jahren von den Innsbrucker Kommunalbetrieben AG umfangreich saniert, nach Bemühungen durch die Agrargemeinschaft Amraser Hochwald konnte gerade im „Internationalen Jahr des Süßwassers“ die Konsumation von qualitativ hochwertigem Trinkwasser aus dem Amraser Hochwald für einen Großteil von Amras im Sommer 2003 wieder ermöglicht werden. Durch ständige Untersuchungen des Trinkwassers in mikrobiologischer, chemischer, physikalischer und radiologischer Hinsicht vom Institut für Hygiene der Universität wird höchste Qualität garantiert, insgesamt weist das Amraser Trinkwasser einen deutlich niedrigeren Härtegrad und dadurch geringeren Kalkanteil wie das Nordkettenwasser auf. Amras verfügt somit über ein mehrfach gesichertes Trinkwassersystem (Amraser Hochwald, Mühlauer Quellen, Grundwasserfeld Höttinger Au), dem Erhalt einer unabhängigen Amraser Trinkwasserversorgung, einer damals wie heute großartigen kommunalen Einrichtung, kann gerade im Jahr 2003 mit Hitzeperioden und Niederschlagsarmut besondere Bedeutung beigemessen werden .